Warum Perfektion in der Hundeerziehung
kontraproduktiv ist und was du besser machen kannst

“Perfektionismus kann ein zweischneidiges Schwert sein, besonders in der Hundeerziehung.”

Einerseits wollen wir das Beste für unseren Hund – wir wollen, dass er sich gut benimmt, gesund ist und eine starke Bindung zu uns aufbaut. Doch dieser Drang, alles perfekt zu machen, kann schnell zu Stress, Überforderung und sogar zu einem Burnout führen. Insbesondere für hochsensible oder feinfühlige Hundehalterinnen ist es wichtig, sich von dem Druck der Perfektion zu befreien.

In diesem Blogartikel erfährst du, warum Perfektion in der Hundeerziehung kontraproduktiv ist und was du besser machen kannst, um deinem Hund – und dir selbst – ein harmonischeres Leben zu ermöglichen.

Der Druck der Perfektion: Ein Rezept für Burnout

Perfektionismus führt oft dazu, dass wir uns unrealistische Erwartungen setzen. Die Idee, in jeder Situation die perfekte Lösung zu finden, erzeugt nicht nur Stress, sondern kann auch zu körperlicher und emotionaler Erschöpfung führen. Insbesondere hochsensible Menschen neigen dazu, sehr intensiv zu fühlen und sich überdurchschnittlich stark auf Herausforderungen zu fokussieren. 

Dieser Fokus auf Perfektionismus in der Hundeerziehung kann dazu führen, dass du dich überforderst und sogar ein Burnout erleidest.

Burnout ist das Ergebnis einer ständigen Überlastung und eines Gefühls der Unzulänglichkeit. Wenn wir in der Hundeerziehung zu viel von uns erwarten, kann uns das letztlich lähmen. Anstatt uns über Erfolge zu freuen, sind wir ständig mit unseren vermeintlichen Fehlern beschäftigt.

Es ist wichtig, Selbstreflexion zu betreiben und zu erkennen, dass es in Ordnung ist, nicht alles sofort perfekt zu machen.

Selbstreflexion: Eine wertvolle Praxis für Hundehalter

Selbstreflexion ist ein entscheidendes Werkzeug, um dem Perfektionismus in der Hundeerziehung entgegenzuwirken. Es bedeutet, sich selbst regelmäßig zu hinterfragen: 

"Warum setze ich mir so hohe Ansprüche? Welche Erwartungen habe ich an mich und meinen Hund? Und sind diese Erwartungen realistisch?"

Oft entdecken wir in der Selbstreflexion, dass unsere Perfektionsansprüche nicht wirklich nötig sind. Hunde sind keine Roboter, die auf Knopfdruck funktionieren und auch wir sind keine perfekten Maschinen. Die Selbstführung, also die Fähigkeit, uns bewusst zu leiten und zu steuern, ist ein Schlüsselelement. Anstatt immer mehr Druck auf uns auszuüben, sollten wir lernen, unsere Ziele anzupassen und den Fokus auf die Entwicklung und das Lernen zu legen.

Fehler machen: Eine Chance, gemeinsam zu wachsen

Perfektionisten haben oft Schwierigkeiten, Fehler als etwas Positives zu sehen. Doch gerade in der Hundeerziehung sind Fehler ein wertvolles Lerninstrument. Jeder Fehler gibt uns die Möglichkeit, besser zu verstehen, was unser Hund braucht und wie wir besser auf ihn eingehen können. Es ist auch eine Chance für Selbstreflexion: 

"Warum hat es in dieser Situation nicht funktioniert, und was kann ich beim nächsten Mal anders machen?"

Anstatt dich über Fehler zu ärgern, betrachte sie als Teil des Lernprozesses. Hundeerziehung ist kein linearer Prozess, bei dem alles sofort funktioniert. Es gibt Rückschläge, Fortschritte und Herausforderungen. Fehler gehören dazu und bieten dir die Möglichkeit, besser auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes einzugehen. Erinnere dich daran: Hunde lernen genauso durch Versuch und Irrtum wie wir.

Wie du deinen Perfektionismus etwas gutes abgewinnen kannst

Wenn du deinen Perfektionismus bewusst mit Selbstführung lenkst, kannst du ihn nutzen, um strukturiert und fokussiert mit deinem Hund zu arbeiten. Der Schlüssel liegt darin, Flexibilität zu bewahren und nicht an starren Vorstellungen festzuhalten. Jeder Hund ist individuell, und auch du lernst mit jeder Erfahrung dazu. Mit Geduld, sowohl dir selbst als auch deinem Hund gegenüber, kannst du Perfektionismus als Antrieb für Fortschritt nutzen, ohne dich unter Druck zu setzen.

I. Selbstführung: Lerne, dich selbst zu leiten

Selbstführung bedeutet, Verantwortung für dein eigenes Verhalten und deine Entscheidungen zu übernehmen. Dies gilt sowohl im beruflichen als auch im persönlichen Leben – und natürlich auch in der Hundeerziehung. Wenn du dich zu stark auf Perfektionismus konzentrierst, verlierst du die Fähigkeit zur Selbstführung. Du wirst reaktiv statt proaktiv und fühlst dich von deinen eigenen Erwartungen überwältigt.

Um Selbstführung zu praktizieren, musst du lernen, Prioritäten zu setzen. Frage dich: 

"Was ist wirklich wichtig in der Erziehung meines Hundes? Sind es die perfekten Kommandos oder die Beziehung zwischen uns? Möchte ich, dass mein Hund sich „perfekt“ verhält, oder möchte ich, dass er glücklich und sicher ist?"

Durch Selbstführung kannst du klarere, realistischere Ziele setzen und den Druck der Perfektionismusfalle hinter dir lassen.

II. Verbundenheit statt Perfektion: Finde ins Vertrauen

Hunde spüren unsere Emotionen. Wenn du gestresst und angespannt bist, weil du alles perfekt machen willst, wird dein Hund dies wahrnehmen. Perfektionismus führt oft dazu, dass wir zu streng mit uns selbst und damit auch mit unserem Hund werden. Anstatt eine liebevolle, vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, entsteht Druck, der sowohl dich als auch deinen Hund belastet.

Hunde brauchen klare Regeln und liebevolle Führung, aber sie brauchen auch Geduld und Verständnis

Wenn du dich ständig auf „perfektes“ Verhalten konzentrierst, übersiehst du möglicherweise die emotionalen Bedürfnisse deines Hundes.

Viel wichtiger, als die perfekte Umsetzung von Kommandos, ist eine sichere, liebevolle Bindung zwischen dir und deinem Hund. Vertraue darauf, dass dein Hund auch ohne Perfektion glücklich sein wird, solange er deine Zuwendung und Führung spürt. 

III. Flexibilität und Geduld: Fortschritt braucht Zeit

Anstatt Perfektion zu erwarten, setze auf Flexibilität. Jedes Training und jede Begegnung mit deinem Hund ist anders. 

Was an einem Tag perfekt klappt, kann am nächsten Tag nicht funktionieren – und das ist in Ordnung!

Flexibilität bedeutet, dich an die Situation anzupassen und geduldig mit dir und deinem Hund zu sein.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Geduld. Erziehung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Auch wenn du einen Plan hast, wie du deinem Hund etwas beibringen möchtest, kann es vorkommen, dass dieser Plan nicht immer reibungslos umgesetzt werden kann. Anstatt frustriert zu sein, akzeptiere, dass Fortschritt Zeit braucht – sowohl für dich als auch für deinen Hund.

Selbstfürsorge: "Nicht Perfektion,
sondern dein Wohlbefinden ist entscheidend."

Denn Selbstfürsorge ist in der Hundeerziehung unerlässlich, insbesondere wenn du dazu neigst, dich in Perfektionismus zu verlieren. Nimm dir regelmäßig Zeit für dich selbst, um wieder zu Kräften zu kommen. Wenn du ausgeglichen und emotional stabil bist, wirst du auch deinem Hund besser zur Seite stehen können.

Selbstfürsorge bedeutet, Pausen einzulegen, Zeit für Entspannung zu finden und deine eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen.

Hundeerziehung kann anstrengend sein, und es ist wichtig, auf dein eigenes Wohlbefinden zu achten, um langfristig für deinen Hund da zu sein.

Fazit:
Perfektion ist nicht das Ziel!

Perfektion in der Hundeerziehung ist nicht nur unrealistisch, sondern auch kontraproduktiv. Sie führt zu Stress, Burnout und schadet der Bindung zu deinem Hund.

Anstatt dich auf Fehler zu fixieren, nutze sie als Chance zum Lernen und Wachsen – sowohl für dich als auch für deinen Hund. Setze auf Selbstführung, Flexibilität und Geduld und erlaube dir, in deinem eigenen Tempo voranzukommen. Selbstfürsorge ist dabei entscheidend: Nur wenn du gut für dich selbst sorgst, kannst du auch für deinen Hund die beste Begleitung sein.

Erinnere dich daran:

Dein Hund braucht keine perfekte Halterin – er braucht dich, so wie du bist!

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