Drei Last-Minute-Tipps für ein
entspanntes Weihnachten mit Hund

Drei Last-Minute-Tipps
für ein entspanntes Weihnachten mit Hund

“Erlaube dir ein Weihnachtsfest, in welchem deine Bedürfnisse
im Vordergrund stehen.”

“Erlaube dir ein Weihnachtsfest, in welchem deine Bedürfnisse im Vordergrund stehen.”

Das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Für mich als Mama von drei Kindern ist das immer besonders aufregend. Es gibt viel vorzubereiten und zu planen. Die Tage zuvor sind schon ziemlich wuselig und Heiligabend selber für alle Zweibeiner sehr aufregend.

Aber bei all den Vorbereitungen und der Vorfreude auf das Fest dürfen wir nicht vergessen, dass die Weihnachtstage auch für unsere Hunde viel Stress und Aufregung bedeuten. Das liegt daran, dass seine gewohnten, täglichen Routinen besonders an den Feiertagen durchbrochen werden, die Gesamtstimmung eine erhöhte Energie hat und der Kontakt zu anderen Menschen in kurzer Zeit extrem steigt.

Und was dir den Alltag durch die weihnachtliche Stimmung vielleicht versüßt, ist für deinen Hund eine echte Herausforderung.

Deshalb habe ich in diesem Artikel drei Tipps für dich, wie du das Weihnachtsfest im Einklang mit deinen und den Bedürfnissen deines Hundes gestalten kannst.

1. "Kommuniziere deinen Mitmenschen klare Spielregeln im Umgang mit deinem Hund, damit auch er sich an Weihnachten sicher und wohl fühlen kann.”

Bei so aufregenden Familienfeiern, wie dem Weihnachtsfest, kann jeder Blick, jede Streicheleinheit eines Familienmitgliedes oder Gastes eine Stressreaktion auslösen. Das ist grundsätzlich kein Problem, wenn dein Hund gelernt hat sich schnell wieder zu regulieren und in einen entspannten Modus zurück zu finden.

Ist aber das Gegenteil der Fall, dein Hund wird immer unruhiger, findet über Minuten oder sogar Stunden nur schwer oder gar nicht in die Ruhe, dann kann aus dieser Unruhe ein ernsthafter Konflikt entstehen. Diesen Konflikt versucht dein Hund in seinen Kompetenzen mit einer Konfliktbewältigung (Fight – Angriff, Flight – Flucht, Freeze – Einfrieren, Fiddle Around – Übersprung) zu lösen. Welche Konfkliktstrategie dein Hund unbewusst wählt, hängt stark von seiner Persönlichkeit und seinem bisherigen Erfolg mit dieser Strategie zusammen.

Kommuniziere deshalb klar und eindeutig die Spielregeln, die du für deine Mitmenschen im Umgang mit deinem Hund aufstellst. Denn diese Regeln haben zum Ziel, den Stress deines Hundes gering zu halten. Und das sollte im Sinne aller Familienmitglieder und Gäste sein.

"Ein klares "Nein" zu deinen Mitmenschen ist ein achtsames "Ja" zu dir selbst und deinem ganz persönlichen Weg in der Hundeerziehung."

Trotzdem kann es natürlich vorkommen, dass du dann Aussagen, wie „Übertreib mal nicht, es ist doch nur ein Hund.“ oder „Ach komm, ich kenn mich aus mit Hunden!“ zu hören bekommst. Deswegen mein Rat: Suche dir schon vor dem Weihnachtsfest “Verbündete” aus deinem Freundes-, Bekannten- oder Verwandtenkreis, wie z.B. ein dir nahe stehender Bruder, eine tolle Tante oder eine gute Freundin, die dich in deinen Aussagen und deinen Spielregeln im Umgang mit deinem Hund unterstützen.

"Verbündete stärken nicht nur dein Wort, sondern schenken dir in schwierigen Situationen Mut, Kraft und Frieden."

Und damit es jeder Schwarz-auf-Weiß hat, kannst du die Spielregeln im Umgang mit deinem Hund an die Wohnungs- oder Wohnzimmertür kleben. Auch die Badezimmertür eignet sich hervorragend dafür. So kann sich keiner mehr rausreden, er hätte deine Regeln noch nie gehört.

Wenn es doch dazu kommt, dass deine Bedürfnisse unbewusst oder bewusst übergangen werden, empfehle ich dir die Kommunikationsstrategie der “Gewaltfreien Kommunikation” (GFK) nach Marshall B. Rosenberg.

Die GFK sorgt dafür, dass Menschen in einer Art und Weise miteinander zu kommunizieren, die zu mehr Vertrauen, Klarheit und Freude in Gesprächen führt. In der Theorie besteht die GFK aus: 1. Beobachtung, 2. Gefühl, 3. Bedürfnis und 4. Bitte/Wunsch.

Nehmen wir folgendes Beispiel:

Vielleicht steckt eines deiner Familienmitglieder deinem Hund gern mal ein Stückchen Schokolade zu, im festen Glauben daran, dem Hund etwas Gutes zu tun.

Nach der GFK könnte deine Bemerkung dazu so lauten:

  1. Beobachtung: “Ich sehe gerade, dass du meinem Hund ein Stück Schokolade gibst.”

  2. Gefühl: “Schokolade ist für Hunde giftig, deshalb löst dein Handeln in mir großes Unbehagen aus.”

  3. Bedürfnis: “Mein Bedürfnis ist, dass mein Hund noch lange und vor allem gesund lebt.”

  4. Wunsch: “Ich bitte dich darum, meinen Wunsch zu respektieren und meinem Hund keine Schokolade zu füttern, sodass auch ich dieses Weihnachten genießen kann.”

Statt sich auf einen Streit und unnötige Rechtfertigungen einzulassen, kannst du mit der gewaltfreien Kommunikation einen Verbündeten gewinnen, der achtsamer mit deinen Bedürfnissen, Wünschen und deinem Hund umgeht. Probier es gern mal aus.

2. "Behalte auch zum Weihnachtsfest eure gewohnten Routinen bei."

Als zweiten Tipp möchte ich dir ans Herz legen: behalte nach Möglichkeit auch am Weihnachtsfest eure Abläufe und Routinen bei, selbst wenn das den gewohnten Weihnachtsablauf verschiebt. Das wird deinem Hund Sicherheit und Orientierung an diesen stressigen Tagen geben.

"Die größte Kraft deinem Hund Sicherheit, Verlässlichkeit und Orientierung zu schenken, liegt in der Routine."

Achte dabei für deinen Hund auf ein gutes Maß an Quality Time nur mit dir. Gestalte die Spaziergänge so, dass du auch wirklich Zeit für deinen Hund hast und dich auf ihn einlassen kannst. Denn ein Spaziergang mit der ganzen Familie kann viele Hunde überfordern – genauso wie uns als Halter:in.

Vielleicht kommt dein Weihnachtsbesuch auch zu dir nach Hause und du denkst, als Gastgeber:in musst du immer präsent sein. Lass mich dir versichern: Deine Wünsche und Bedürfnisse sind genauso wichtig und richtig, wie die deiner Gäste. Wenn du eine Auszeit brauchst, nimm sie dir! Fahr mit deinem Hund in die Natur und gönn dir eine erholsame Auszeit von dem Trubel zuhause.

Um deine Routinen besser kennen zu lernen, schreibe dir euren Tagesablauf auf. Das macht dir deinen normalen Hundealltag bewusster. Nutze die Möglichkeit, deinen Mitmenschen schon im Vorfeld des Weihnachtsfestes über deinen Ablauf und deine Gassi-Auszeit zu erzählen. Je früher und klarer wir kommunizieren und unsere Bedürfnisse äußern, umso mehr Verständnis ist uns gewiss.

3. “Lass deinen Hund an Weihnachten nicht mit seinen Emotionen allein.”

Sollte dein Hund eher ängstlich oder unsicher sein, kannst du ihm einen “Safety Space” einrichten. Dort darf dein Hund die Erfahrung machen, dass der ihm zugewiesene Raum auf seiner Decke geschützt ist.

Ein “Safety Space” ist ein Ort, an welchem der Hund nicht angefasst, nicht angesprochen und ja, auch nicht angeschaut wird. Er darf sich hier sicher und wohl fühlen.

Möglicherweise wirst du die Regeln des Safety Space im Umgang mit deinem Hund mehrmals kommunizieren müssen (Familie, Freunde – alle Personen, die du an Weihnachten triffst). Die Vorweihnachtszeit ist häufig sehr stressig, sodass du deine Mitmenschen ggf. auch häufiger erinnern musst, welche Umgangsregeln mit deinem Hund zu berücksichtigen sind.

Besprich vorher mit den Menschen, bei denen du Weihnachten verbringen wirst, wo du deinem Hund einen sicheren Raum anbieten kannst. Wenn dein Hund gut alleine bleiben kann, dann kann möglicherweise das Schlafzimmer ein geeigneter Rückzugsort sein. Beachte, dass auch dieser Raum deinem Hund vertraut sein sollte.

Dein Hund gehört nicht auf den Präsentierteller und sollte nicht von jedem angefasst werden. Vielleicht mag dein Hund Höhlen, in denen er sich zurückziehen kann, dann arbeite hier gern mit einer Box. Es ist wichtig, dass dein Hund die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen, wenn er das möchte.

Wie baust du nun diesen „Safety Space“ mit deinen Hund auf:

Am besten trainierst du mit deinem Hund an dem Ort, wo ihr später das Weihnachtsfest verbringen werdet (bei deinen Eltern, Schwiegereltern, Freunden, …). Wenn du die Möglichkeit hast und nicht weit reisen musst, erkläre deinen Mitmenschen, wie wichtig dieses Training im Vorfeld ist, damit auch dein Hund ein entspanntes Weihnachtsfest verleben kann.

Orientiere dich zu Beginn in den “fremden” Räumlichkeiten: wo ist ein guter Ort für deinen Hund, ohne dass er im Mittelpunkt des Geschehens ist? Am Besten wäre ein Ort, an welchem auch du ein Plätzchen findest, um in seiner Nähe bleiben zu können.

Weise ihm direkt nach dem Betreten der Räumlichkeiten diesen festen Platz zu. Nutze dazu seine vertraute Decke. Eine Hausleine kann dich dabei unterstützen, wenn er aufstehen möchte.

Verbleibe in seiner Nähe und bringe ihn rechtzeitig zurück, wenn er die Motivation zeigt, die Decke zu verlassen. Ziel ist, dass er auf der Decke an diesem fest zugewiesenem Ort in die Selbstregulation und Ruhe findet. Damit verknüpft sein Hippocampus, der für den Raum-Zeit-Kontext verantwortlich ist, ein festes Ritual.

Dieses Ritual solltest du in den nächsten Tagen immer wieder wiederholen. Es gibt keine Auflösung und auch keine Spiel-und-Spaß-Belohnung. Dein Hund soll lernen an diesem festen Platz zur Ruhe und in die Entspannung zu kommen. Nimm dir Zeit und übe diesen Ablauf liebevoll, auch über den ersten Frust deines Hundes hinaus. Es lohnt sich! Beginne mit wenigen Minuten und steigere die Dauer deines Aufenthalts.

Wichtig ist, deinem Hund keine “unnötige Beachtung”, wie Locken oder Streicheln, zu schenken, damit sein Nervensystem nicht ständig aktiviert wird und eine Erwartungshaltung auslöst.

Löse das Training in Ruhe auf, indem du ihn an der Hausleine aus den Räumlichkeiten hinausführst. Draußen dürft ihr dann gemeinsam wieder herumtollen.

Doch auch die souveränen, überschwänglichen und freudigen Hunde können für ein entspanntes Weihnachten unsere Unterstützung gebrauchen.

Nicht nur Angst oder Aggressivität erzeugen Stress, sondern auch Freude. Vielleicht hast du auch so einen Hund an deiner Seite, wie mein Odin. Odin freut sich über alles und jeden. Sobald es an der Tür klingelt, ist er schon überschwänglich, freudig erregt und in der Erwartungshaltung, dass gleich etwas ganz Tolles passiert. Was in diesem Moment in seinem Kopf vor sich geht, bleibt wohl sein Geheimnis. Ich nehme an, es hat etwas mit Keksen zu tun…

Odin ist generell ein sehr souveräner und entspannter Hund, der am Tag gut und gern auch mal 20-22 Stunden ruht. Die Vorfreude und das Wuling an Weihnachten übertragen sich aber auch auf ihn. Würde ich Odin nun mit seiner hohen Erregung alleine lassen, würde er über Stunden nicht zur Ruhe kommen und überreizen.

Damit auch er all die Reize verarbeiten und in die Selbstregulation kommen kann, helfe ich ihm. Wenn wir am Tisch sitzen, platziere ich ihn neben oder hinter mir. Sollte ich bemerken, dass er immer wieder aufsteht, nutze ich eine Hausleine, damit sein Nervensystem die Erfahrung machen kann, dass er an diesem Ort wirklich runterfahren kann.

Solltest auch du merken, dass dein Hund es nicht selber schafft in die Ruhe zu kommen, dann unterstütze ihn dabei. Vielleicht tut es euch beiden auch gut, zu zweit einen Spaziergang zu unternehmen und mal tief durchzuatmen.

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen, achte gut auf dich und deinen vierbeinigen Fellfreund. 

Sei achtsam mit dir und deinen Bedürfnissen.

Erzähl mir gern per Mail, wie du dein Weihnachtsfest mit Hund gestaltet hast. Ich freue mich darauf!

Mein Team und ich wünschen dir und deinem Vierbeiner ein wundervolles und entspanntes Weihnachtsfest.

Unsere Dog Life Coaching Weihnachtswichtel Odin und Rozi

Trage dich bitte hier für das eBook ein:

Für meinen Newsletter nutze ich Active Campaign. Hinweise zum Datenschutz findest du hier.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner