5 Dinge, die es braucht, um im Zusammenleben
mit deinem Hund etwas zu verändern
"Für Veränderung braucht es mehr als nur die Bereitschaft des Hundes."
Die Inspiration für diesen Blogbeitrag war eines der schlimmsten Erstgespräche, die ich je am Telefon geführt habe. Anfangs verlief das Telefonat sehr nett. Der Hundehalter erklärte mir die Umstände, wie sein derzeitiger Hund zu ihm kam. Doch mit jedem weiteren Satz, den er über seinen Hund verlor, verfärbte sich seine Stimmung in ein düsteres Grollen.
Der Hund beherrsche keine Grundkommandos, wäre eine Katastrophe an der Leine und würde das ganze Haus zusammen schreien, wenn er mal alleine bleiben müsse. Seinen minutenlangen Monolog schloss der Halter mit dem Satz: “Der Hund ist kaputt.“ Sowas habe er noch nie erlebt und ich solle doch bitte den Hund wieder ganz machen.
Vielleicht ahnst du schon, dass ich mit diesem Halter nicht zusammen arbeiten konnte. Jeder Versuch ihm zu erklären, dass ich nicht nur die Bereitschaft des Hundes brauche, um aus diesem Mensch-Hund-Gespann auch ein Team zu machen, wurde mit dem Satz: “Ich weiß, wie man Hunde führt, aber dieser Hund ist anders.” abgeschmettert.
Für den Hund tat mir diese Ablehnung sehr leid und ich kann nur hoffen, dass der Halter trotzdem einen angemessenen und fairen Weg gefunden hat mit seinem Hund zusammen zu wachsen.
1. "Veränderung braucht die Bereitschaft des Menschen"
Wenn du zu einem kraftvollen Team zusammenwachsen willst, musst du bereit sein den Veränderungsprozess in dir drin zu beginnen. Ohne diese Bereitschaft zur Veränderung geht es nicht! Denn die Bereitschaft zur Veränderung beginnt in dir als Entscheidungsträgerin.
Du wirst deine Werte neu aufstellen, deine bisherigen Motive und Handlungsmuster überdenken und auch schwierige innere und äußere Hürden bewältigen – und zwar immer wieder aufs Neue.
Du musst bereit sein zu lernen, zu reflektieren, zu irren, Erkenntnisse zu gewinnen und sie wieder völlig umzuwerfen.
Denn wenn wir ehrlich sind, hat ja nicht der Hund das Problem. Er hält in der Regel sein Verhalten für vollkommen berechtigt. Ein Hund, klassifiziert seine Konfliktstrategie nicht als unsinnig oder falsch. Er überprüft, wenn auch unbewusst, ob diese Strategie zum gewünschten emotionalen Ziel und dem damit zugrundeliegenden Bedürfnis geführt hat. Dies ist der Grund, warum dein Hund Menschen bei der Begrüßung anspringt, andere Hunde an der Leine weg pöbelt oder Essen vom Tisch klaut. Egal, was es ist, die angewandte Strategie hat sein Ziel erreicht.
Wenn du, das für dich als Mensch, das unerwünschte Verhalten deines Hundes verändern willst, solltest du bereit sein deine innere Entscheidungsträgerin zu erkennen. Sei bereit das Verhalten deines Hundes zu verändern, indem du die innere Haltung einnimmst, mitspracheberechtigt zu sein. Überlass deinem Hund nicht alle Entscheidungen, die ihn viel zu häufig überfordern. Gib deinem Hund das Gefühl von Sicherheit und Orientierung indem du deiner inneren weiblichen Stärke und Intuition wieder Raum in dein Leben lässt und lernst klare und faire Entscheidungen zu formulieren.
2. “Veränderung braucht Mut”
Der größte Ansporn zur Veränderung ist, in den meisten Fällen, der eigene Leidensdruck. Die größten Blockaden, warum es mit der Veränderung dann doch nicht klappen will, sind die damit verbundenen Emotionen. Insbesondere Scham und Angst spielen bei blockierenden Entscheidungen eine Rolle. Es bedarf häufig sehr viel Überwindung und Mut seine eigene Komfortzone zu verlassen und die dünne, aber sehr stabile Mauer der Meidezone zu durchbrechen. Häufig ist es nur ein Schritt in die Gefahrenzone hinein, der Veränderung erst möglich macht.
Deinem Mut zu Vertrauen ist der treibende Motor aus der Komfortzone heraus zu kommen und in die Veränderung zu erfahren.
Dabei musst du keine großen Wunder vollbringen. Weder dein Hund noch du müssen irgendeinen Trainingsplan in kürzester Zeit akkurat absolvieren. Veränderung beginnt, wenn du in deinem Tempo und deiner Energie losgehst. Du schaffst das.
3. “Veränderung braucht Kreativität”
Alltagssituationen verlaufen nie nach Plan und schon gar nicht, wie im Hundetraining-Bilderbuch. Deswegen habe ich mich schon vor Jahren dazu entschlossen, keine Trainingspläne mehr zu schreiben. Nicht, weil ich sie für unsinnig halte, sondern weil es zu Frustration und schlechtem Gewissen bei vielen Mensch-Hund-Teams geführt hat. Vor allem wenn das Leben dazwischen kam und Training nach Trainingsplan nicht möglich war.
Heute bin ich auch der festen Überzeugung, dass nicht die Hundetrainer die Trainingspläne schreiben sollten, sondern der Mensch sich seinen „Lebensplan mit Hund“ selber schreibt.
Und vielleicht hast du es auch schon gehört oder gelesen: Training nach Schema F ist nicht zielführend.
Das stumpfe Trainieren und Wiederholen von Abläufen vernachlässigt wichtige und relevante Komponenten im Hundetraining.
Dazu gehört unter anderem, deine mentale Verfassung und auch die deines Hundes. Es ist auch nicht übertragbar auf jeden Kontext und jede Situation. Wichtig ist, wir müssen im Hundetraining kreativ bleiben, unseren Methodenkoffer gut bestücken, damit wir situativ angemessen reagieren können.
Sei bereit dein Wissen kreativ neu aneinander zu reihen und neue Wege zu gehen, die für dich, deinen Hund und die Situation passen.
4. “Veränderung braucht Tatkraft”
Wie schnell oder langsam sich die Veränderung im Alltag mit deinem Hund einstellt, hängt von deiner Umsetzungsenergie ab. Du bestimmst die Häufigkeit der Trainingseinheiten. Dein Hund bestimmt das Tempo der Veränderung.
Sei bereit jeden Tag zu trainieren. Denn Veränderung braucht Tatkraft. Das Schöne dabei ist aber, du brauchst dafür keine komplizierten Arrangements und Trainingsplätze. Für die meisten unserer Gesellschaftshunde reicht das Leben zum Trainieren völlig aus.
Wann immer du eine gute Energie verspürst und in die Umsetzung gehen willst – tu es. Geh diesen Schritt. Ein besserer Moment wird nicht kommen. Es braucht deine Tatkraft ins Handeln zu kommen. Und es wird sich auszahlen. Das verspreche ich dir.
5. “Veränderung braucht Selbstbewusstsein”
Das schönste Geschenk an der Seite eines Hundes ist die Möglichkeit an seiner Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung, sowie seinem Selbstwertgefühl und seiner Eigenwahrnehmung zu wachsen.
Das kann sehr schmerzvoll, als auch erkenntnisreich sein. Für einen Veränderungsprozess ist es auf jeden Fall notwendig. Denn ohne die eigene Selbstwahrnehmung fehlen uns wichtige Impulse zum Wachsen.
Wenn wir beginnen uns selbst ernst zu nehmen und achtsam mit uns zu sein, werden wir bemerken, dass auch unser Hund beginnt sich achtsam uns zuzuwenden.
Nicht selten habe ich erlebt, welche Wunder in der Mensch-Hund-Bindung passieren, wenn Hundehalterinnen sich ihrem Schmerz zugewandt, ihre Trauer zugelassen und ihren Ängsten den achtsamen Raum gegeben haben, den es braucht zu heilen.
Dabei wachsen nicht nur wir an unseren Herausforderungen, auch unser Hund wird sich an unserer Seite sicherer und selbstbewusster fühlen. Denn ein Mensch der sich seiner selbst bewusst ist, trifft Entscheidungen für sich und seinen Wegbegleiter, die bewältigbar sind und das Zusammenleben bereichern.
Ich hoffe du hast aus diesen fünf Dingen, das ein oder andere für dich mitnehmen können. Mit Dog Life Coaching ist es mir eine Herzensangelegenheit Hundetraining nach bisherigen alten Mustern, in welchem Grundgehorsam und Konditionierungen eine wichtige Rolle gespielt haben, zu durchbrechen. Ich möchte dich als Mensch und dein inneres Wachstum in den Vordergrund zu stellen. Denn es braucht einen selbstsicheren Menschen der voller Selbstfürsorge und Selbstreflexion seinen Alltag mit seinem Hund gestaltet. Achte gut auf dich.
Und wenn du dabei Unterstützung brauchst, deine alten Muster in der Hundeerziehung zu durchbrechen und dich selbst als Entscheidungsträgerin zu erfahren, ist vielleicht die Masterclass “Dog Life Balance” genau der richtige Weg zur Transformation für dich. Oder du möchtest lieber im 1:1-Coaching mit mir arbeiten, dann schreib mir gern eine Mail.
Auf jeden Fall freue ich mich, wenn du ein Teil der Dog Life Coaching Familie wirst.