Kritik und Selbstzweifel in der Hundeerziehung:
Tipps für hochsensible Hundemenschen

Kritik und Selbstzweifel
in der Hundeerziehung:
Tipps für hochsensible Hundemenschen

“Wenn du als hochsensibler Hundemensch Kritik an deinem Umgang mit deinem Hund als sehr belastend empfindest…”

Als hochsensible und feinfühlige Hundehalterin erlebst du die Welt intensiver als andere. Du nimmst die Bedürfnisse deines Hundes, die Stimmungen deiner Mitmenschen und auch feine Nuancen in der Umgebung mit einer Tiefe wahr, die für dich sehr real und emotional ist. Das macht deine Verbindung zu deinem Hund besonders, aber es bringt auch Herausforderungen mit sich – vor allem, wenn es um Kritik geht.

Kritik kann für viele Menschen belastend sein, doch für hochsensible Personen kann sie geradezu überwältigend wirken. Wenn du selbst hohe Ansprüche an dich stellst, Perfektionismus in deinem Handeln an den Tag legst und gleichzeitig zu Selbstkritik neigst, wird es doppelt so schwer, mit negativen Rückmeldungen umzugehen – insbesondere, wenn sie sich auf deinen Umgang mit deinem geliebten Hund beziehen.

In diesem Artikel schauen wir uns an, warum hochsensible Hundehalterinnen Kritik als besonders belastend empfinden, und wie du damit umgehen kannst, ohne dich in Selbstzweifel oder Perfektionismus zu verlieren.

1. Warum Kritik für hochsensible Hundehalterinnen so belastend ist

Hochsensible Menschen sind aufgrund ihrer Veranlagung empfänglicher für äußere Reize – und dazu gehört auch Kritik. Wenn jemand deinen Umgang mit deinem Hund kritisiert, fühlst du diese Worte nicht nur oberflächlich, sondern tief in deinem Inneren. Es fühlt sich oft so an, als ob dein ganzes Wesen infrage gestellt wird, nicht nur eine einzelne Handlung.

Hohe Empathie und emotionale Verbundenheit

Ein Grund, warum Kritik so belastend sein kann, liegt in deiner hohen Empathiefähigkeit. Du fühlst die Emotionen anderer Menschen – und manchmal auch ihre unausgesprochenen Urteile – viel stärker als der Durchschnitt. Wenn also jemand eine kritische Bemerkung über deinen Hund oder dein Verhalten äußert, nimmst du dies nicht nur als eine sachliche Anmerkung wahr, sondern du fühlst möglicherweise auch Enttäuschung, Verurteilung oder Missbilligung.

Perfektionismus und der Wunsch, alles richtig zu machen

Perfektionismus ist eine weitere Herausforderung, mit der viele hochsensible Menschen kämpfen. Der Wunsch, alles richtig zu machen, kann in deinem Alltag als Hundehalterin allgegenwärtig sein. Du möchtest deinem Hund das Beste bieten, seine Bedürfnisse verstehen und immer die richtige Entscheidung treffen. Wenn du dann kritisiert wirst, löst das in dir einen inneren Konflikt aus, denn es zeigt dir auf, dass du (zumindest in den Augen anderer) nicht perfekt gehandelt hast. Das führt oft zu einem Kreislauf aus Selbstzweifeln und übermäßiger Selbstkritik.

Die Tendenz zu Selbstkritik

Hochsensible Menschen neigen dazu, Kritik stark zu internalisieren. Anstatt die Worte der anderen als das zu sehen, was sie sind – eine Meinungsäußerung oder eine Beobachtung – werden sie oft als persönliche Angriffe empfunden. Du beginnst möglicherweise, dich selbst infrage zu stellen:

„Bin ich wirklich gut genug als Hundehalterin?“ oder „Warum habe ich das nicht besser gemacht?“

Diese Gedanken verstärken das Gefühl der Überforderung und belasten dein Selbstwertgefühl.

2. Wie du besser mit Kritik umgehen kannst

Der Umgang mit Kritik ist für jede hochsensible Person eine Herausforderung, aber es gibt Wege, wie du dich selbst schützen und gleichzeitig wachsen kannst.

I. Akzeptiere, dass niemand perfekt ist

Perfektionismus kann dich in einen Zustand ständiger Anspannung versetzen. Du versuchst, immer alles richtig zu machen – vor allem im Umgang mit deinem Hund, der dir so sehr am Herzen liegt.

Doch die Realität ist, dass es keine perfekte Hundehalterin gibt. Jeder macht Fehler, jeder lernt und entwickelt sich weiter.

Der erste Schritt, um Kritik weniger belastend zu empfinden, ist die Akzeptanz, dass du nicht perfekt sein musst. Fehler gehören zum Lernprozess dazu, und das gilt sowohl für dich als auch für andere.

II. Unterscheide zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik

Es ist wichtig, einen Unterschied zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik zu machen. Konstruktive Kritik zielt darauf ab, dir zu helfen und dich zu unterstützen. Sie mag zunächst schmerzhaft sein, aber sie hat das Potenzial, dich wachsen zu lassen. Destruktive Kritik hingegen kommt oft aus einer negativen Motivation heraus und ist darauf ausgerichtet, dich kleinzumachen oder zu verunsichern.

Wenn du das nächste Mal kritisiert wirst, frage dich: 

Ist diese Kritik berechtigt? Kann ich daraus lernen?

Wenn ja, dann nimm sie als Chance wahr, dich weiterzuentwickeln. Wenn die Kritik jedoch rein destruktiv ist, kannst du sie als das erkennen, was sie ist – ein Ausdruck der Unsicherheit oder des Unmuts der anderen Person, der nichts mit deinem Wert zu tun hat.

III. Stärke dein Selbstmitgefühl

Hochsensible Menschen sind oft sehr mitfühlend gegenüber anderen, aber das Selbstmitgefühl kommt häufig zu kurz. Um mit Kritik besser umgehen zu können, ist es entscheidend, eine liebevolle Haltung zu sich selbst zu entwickeln. Selbstmitgefühl bedeutet, dass du dich selbst in Momenten des Versagens oder der Unzulänglichkeit mit der gleichen Freundlichkeit und Fürsorge behandelst, die du auch einer guten Freundin entgegenbringen würdest.

Wenn du kritisiert wirst und merkst, dass du in Selbstzweifel verfällst, erinnere dich daran: 

Du gibst dein Bestes, und das ist genug.

Sprich sanft mit dir selbst und erkenne an, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Selbstkritik führt oft zu einem Teufelskreis aus Scham und Rückzug, während Selbstmitgefühl dir ermöglicht, aus deinen Fehlern zu lernen und dich weiterzuentwickeln, ohne dich selbst zu verurteilen.

IV. Baue innere Stärke auf

Resilienz, also die Fähigkeit, in schwierigen Zeiten widerstandsfähig zu bleiben, ist besonders wichtig für hochsensible Menschen. Du kannst deine innere Stärke aufbauen, indem du regelmäßig Pausen zur Selbstreflexion einlegst und bewusst auf deine Selbstfürsorge achtest. 

Achte darauf, dass du dich nicht dauerhaft überforderst, sondern dir auch Zeit nimmst, dich zu erholen und aufzutanken.

Regelmäßige Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Spaziergänge in der Natur können dir helfen, in deinem Inneren Ruhe und Klarheit zu finden. Je stärker du dich innerlich fühlst, desto besser kannst du mit äußeren Herausforderungen wie Kritik umgehen, ohne dass sie dich überwältigt.

V. Suche Unterstützung in einer Community

Oft hilft es, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. In einer Community von anderen hochsensiblen und feinfühligen Hundehalterinnen wirst du schnell feststellen, dass du nicht allein bist. Viele Menschen teilen ähnliche Erfahrungen und Herausforderungen, und der Austausch darüber kann sehr befreiend und stärkend sein.

Finde eine Gruppe oder ein Netzwerk, in dem du dich wohlfühlst, und teile deine Erlebnisse und Sorgen.

Die Unterstützung anderer kann dir helfen, Kritik aus einer neuen Perspektive zu betrachten und dich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen.

3. Schlussgedanken:
Kritik als Chance zur Weiterentwicklung

Kritik zu erhalten, ist niemals einfach – besonders nicht für hochsensible und feinfühlige Hundehalterinnen, die ohnehin sehr empathisch und selbstkritisch sind. Doch es gibt Wege, wie du lernen kannst, mit Kritik umzugehen, ohne dich davon überwältigen zu lassen.

Indem du Perfektionismus loslässt, Selbstmitgefühl kultivierst und konstruktive Kritik als Wachstumschance siehst, kannst du einen gesünderen Umgang mit Rückmeldungen entwickeln. 

Du musst nicht perfekt sein – für deinen Hund und für dich selbst ist es viel wichtiger, dass du authentisch, liebevoll und bereit bist, immer wieder zu lernen.

Am Ende ist Kritik nichts anderes als eine Möglichkeit, deinen Weg als Hundehalterin weiter zu verfeinern. Vertraue auf deine Intuition, dein Herz und die tiefe Verbindung, die du zu deinem Hund hast. So wirst du resilienter und stärker aus jeder Herausforderung hervorgehen.

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